Psychotherapeutische Medizin
Unter psychotherapeutischer Medizin versteht man die volle Kompetenz zur Ausübung der Psychotherapie auf Basis der ärztlichen Ausbildung.
Psychotherapie wirkt kurativ (heilend), palliativ (lindernd), gesundheitsfördernd, präventiv (vorbeugend), vor allem aber persönlichkeitsentwickelnd.
Oft fällt es uns schwer über Belastendes mit unserem Partner, Freunden bzw. unserer Familie zu sprechen. Viele wollen ihren Lieben nichts aufbürden und versuchen es mit sich selbst auszumachen. Manche haben auch Angst, dass, wenn sie über ihre Gefühle bzw. Sorgen sprechen, sie als schwach abgestempelt werden.
Erst wenn der Leidensdruck groß genug ist und wir von außen keine Hilfestellungen erwarten können, beginnen wir darüber nachzudenken, was in unserem Leben nicht so läuft, wie wir es uns erhofft, erträumt bzw. gewünscht haben.
Im Zuge eines ärztlich-psychotherapeutischen Gesprächs biete ich Ihnen die Möglichkeit im geschützten Rahmen (Schweigepflicht!) über Ihre Beschwerden, Sorgen, Wünsche und Hoffnungen zu sprechen. Im Dialog beleuchten wir die Hintergründe Ihres Leidens, nutzen bzw. erweitern vorhandene eigene Ressourcen und Kompetenzen und entwickeln gemeinsam Bewältigungsstrategien, die sich im Alltag wirksam umsetzen lassen.
Einfühlendes Verstehen, Unvoreingenommenheit, Respekt und Wertschätzung, sowie emotionale Annahme und Stütze durch den psychotherapeutischen Arzt bilden nicht nur die Basis für eine funktionierende Arzt-Patienten-Beziehung, sondern schaffen auch die Grundlage für eine erfolgreiche Therapie.
Ziel ist es, eine Krise als Chance zu sehen und daran zu wachsen!
Welches Organ oder Organsystem nun „herhalten“ muss, ist individuell – jeder hat seine persönliche Achillesferse, sein „Stressorgan“. Der eine beklagt Magenkrämpfe, Reizdarm, Herzrhythmusstörungen, Beklemmungsgefühle, Essstörungen oder Schlafstörungen. Ein anderer berichtet über Libidoverlust, Zähneknirschen, Zyklusstörungen, Seh-, bzw. Riechstörungen, Juckreiz der Haut oder vermehrten Haarausfall. Und wieder andere klagen über Tinnitus, Globusgefühl, Migräne, verschiedene Schmerzsyndrome oder das „Kreuz“ mit dem Kreuz.
Die Psychosomatik versteht sich als medizinische Fachrichtung, die den Menschen nicht als geistlose Maschine (und somit den Arzt als „Mechaniker“) betrachtet, sondern als komplexe Körper-Geist-Seele-Einheit, die zueinander und zur Außenwelt in wechselseitiger Beziehung steht.
Quellen:
Morschitzky H. & Sator S., (2010): „Wenn die Seele durch den Körper spricht“
Stelzig M., (2013): „Krank ohne Befund“
Egger, J.W., (2005): „Das biopsychosoziale Krankheitsmodell – Grundzüge eines wissenschaftlich begründeten ganzheitlichen Verständnisses von Krankheit“, Psychologische Medizin, 16, 2, 3-12.
Fazekas C., (2015): „Psychosomatische Medizin“, ÖÄZ 3,2/ 2015
Alexander F.G., (1985): „Psychosomatische Medizin: Grundlagen und Anwendungsgebiete“, 4. Auflage, De Gruyter, Berlin/New York